Julia Breil

22 Januar, 2021

Öko-Barometer 2020: Bewusster eingekauft

Die Ergebnisse des durch das BMEL in Auftrag gegebenen Öko-Barometers belegen den langfristigen Wachstumstrend des Bio-Marktes. Besonders beim Einkauf von Fleisch griffen Verbraucher demnach verstärkt nach Bio-Produkten.

Das Öko-Barometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit 2002 regelmäßig in Auftrag gegeben und ist fester Bestandteil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Die aktuelle repräsentative Telefonumfrage zum Konsum von Biolebensmitteln wurde von Infas von Ende Juli bis Ende August 2020 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher im Jahr 2002 bewusster und gezielter eingekauft haben.

Bio-Eier hoch im Kurs

So gaben knapp 37 Prozent der 1.011 befragten Umfrageteilnehmer an, regelmäßig Bio-Produkte zu kaufen, während rund 90 Prozent nach eigenen Angaben zukünftig zumindest gelegentlich zur Bio-Variante greifen zu wollen. Bei den Bio-Eiern stieg der Anteil der Befragten, die angaben, diese Produkte „ausschließ“ oder „häufig“ zu kaufen, auf 74 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von acht Prozent bedeutet. Griffen 2019 noch rund 42 Prozent der Teilnehmer zu Fleisch- und Wurstwaren in Bio-Qualität, so sind es aktuell 50 Prozent. Für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind weiterhin die Supermärkte entscheidend: Neun von zehn Befragten kaufen hier gefolgt von Discountern (68 Prozent).

Bio-Siegel feiert Geburtstag

Zur einheitlichen Kennzeichnung von Bio-Produkten dient in Deutschland vor allem das vom Bundeslandwirtschaftsministerium entwickelte staatliche Bio-Siegel, das in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Seit seiner Einführung im September 2001 ist die Anzahl der registrierten Produkte kontinuierlich gestiegen: Aktuell sind es fast 90.000 Produkte von über 6.000 Unternehmen. Darunter vor allem Lebensmittel, aber auch Zierpflanzen und Saatgut. Die Verwendung des Kennzeichens ist dabei nicht verpflichtend, wohl aber die Kriterien, die einzuhalten sind und kontrolliert werden.

Bundesministerin Julia Klöckner zeigt sich erfreut über den Trend hin zu mehr Bio-Produkte sowie über das starke Vertrauen der Verbraucher in das staatliche Bio-Siegel. Klar sei nach Meinung der Bundesministerin aber auch, dass es ein gutes Miteinander und eine Annäherung der Produktionsweisen weiterhin wichtig sei. Es brauche eine Art „Hybrid-Landwirtschaft“: Der Ökolandbau müsse weiter produktiver und die konventionelle Anbauweise ressourcenschonender und tierwohlgerechter werden – und dabei ertragreich bleiben.